Paris, oh là là!

Endlich war es wieder so weit. Die Französischkurse von Frau Pfeiffer und Herrn Wahlstätt fuhren auf Klassenfahrt nach Paris. Verstärkt wurden sie erstmalig von Teilen der Kunstkurse Jg. 9 + Jg. 10 in Begleitung von Frau Köstner und Herrn Peters.

Nachdem wir unsere Koffer im Hotel zwischengeparkt hatten, ging es auch schon los. Natürlich mit der Metro, ohne die hier nicht viel läuft. Erster Anlaufpunkt war der Place du Trocadéro, von dem man den besten Blick auf den Eifelturm hat. Hier treffen sich tausende Touristen und versuchen sich in Selfies oder warten auf den Sonnenuntergang um hier das gewünschte Bild zu erhaschen. Im Anschluss ging es zur Kirche Sacre Cœur im Künstlerviertel Montmartre mit seinen vielen kleinen Läden und Malern, die hier ihre Künste anbieten. Unsere Künstler versuchten sich derweil an einem ersten Kunstwerk und zeichneten Teile der Kirche.

Tag zwei startete am Arc de Triomphe de l‘Etoile. Er wurde nach dem Vorbild römischer Architektur gebaut und ist mit knapp 50m Höhe ein weiteres Symbol Frankreichs. 12 Avenuen gehen sternförmig vom Arc de Triomphe aus und bilden einen Stern (Etoile). Unter dem Bogen befindet sich das Grabmal des unbekannten Soldaten mit einer ewigen Flamme. Sämtliche Schlachten des ersten Weltkrieges sind hier namentlich aufgeführt. Hier endet auch Jahr für Jahr die Tour de France.

Vom Triumphbogen aus startet auch die berühmte Champs-Élysées. Diese prächtige Avenue ist bekannt für ihre Eleganz, ihre beeindruckende Architektur und ihre exklusiven Geschäfte. Wer die Schönheit und den Charme von Paris spüren möchte, kommt an dieser Straßenikone nicht vorbei. In dem Jardin des Tuileries gruppierten sich die Künstler zu ihrer nächsten Zeichnung im Schatten der Platanen. Bei 28°C ein schöner Platz um den Füßen Entspannung und den Blicken Gartenkunst zu ermöglichen.

Nach einer Stärkung, in einer der unzähligen Cafés, ging es zum vielleicht berühmtesten Museum der Welt, dem Louvre, welches jährlich Millionen von Besuchern anzieht. Das bekannteste Gemälde ist sicher die Mona Lisa. Neben dem berühmten Bild von Leonardo da Vinci, finden sich auch Meisterwerke von anderen berühmten Künstlern wie zum z.B. Rembrandt oder Michelangelo. Frau Köstner erklärte Techniken, Stile und historische Hintergründe. Der Kunstkurs befasste sich mit dem größten Bild (6,66m x 9,90m) des Museums, der „Hochzeit zu Kana“ von Paolo Veronese. Voller Eindrücke und von vielen tausend Schritten ermüdet, ging es mit der Metro zurück ins Hotel.

Am dritten Tag ging es für den Kunstkurs nach dem Frühstück mit einem Besuch des Centré Pompidou weiter. Mit all den Rolltreppenröhren außen an der Fassade kann man erahnen, dass es drinnen vor allem um moderne Kunst geht. Hier hat man die Gelegenheit einen Picasso, einen Dalí oder einen Matisse zu sehen. Es gibt aber auch Kunstwerke, die schwer zugänglich oder wenig verständlich sind, Video-Installationen oder Skulpturen.

Nach dem Besuch des Museums ging es in den Stadtteil Marais, genauer in das Jüdische Viertel von Paris. Auf der Rue des Rosiers, der pulsierenden Hauptstraße, gibt es traditionelle jüdische Ge-schäfte und kulinarische Köstlichkeiten, wie der Duft von frisch gebackenem Challah-Brot und herz-haften Falafel-Wraps. Wer genau hinschaut kann Erinnerungsgravuren an frühere Bewohner finden.

Anschließend ging es zu einem weiteren Wahrzeichen der Stadt, der Notre Dame. Leider wurde sie durch einen verheerenden Brand schwer beschädigt und der Zugang zu den Eingängen blieb uns verwehrt. Ein Blick auf die Fassade und die Brücke Pont au Double lohnte sich aber dennoch. Die Absperrungen dokumentieren mit Bildern und Erklärtexten genau die Phasen vor, kurz nach dem Brand sowie den Verlauf der Aufbauarbeiten, der nächstes Jahr abgeschlossen sein soll.

Wie Tanz und Musik Menschen zusammenbringen kann – unabhängig von Alter oder Herkunft – konnten wir zum Abschluss des Tages auf einer Jedermanns-Salsa-Party entlang der Seine miterleben. „Chapeau!“ liebe Schüler, dass ihr euch das getraut habt, war klasse!

Der letzte Tag führte uns zunächst zu den alten Ladenpassagen am Boulevard Montmatrean und zu Luxus und Pracht im Kaufhaus Lafayette. Für ein Schülerbudget nicht gemacht, schien es überall nur astronomische Preisschilder zu geben. Daher blieb uns nur die Ästhetik und das Flair der beeindruckenden Architektur (Logenaufbau wie in einem Theater) dieses Konsumtempels zu genießen. Anschließend machten sich einige Schüler mit dem Parfümmuseum Fragonard vertraut und tauch-ten in die duftende Ausstellung dort ein. Im Anschluss daran ging es für die Franzosen von Frau Pfeiffer in die Opéra um Blicke auf die reichlich geschmückte Architektur zu werfen. Die Künstler und restlichen Franzosen zogen weiter zur Kirche Madeleine, die im Stil der antiken Tempel erbaut wurde.

Über den Place de la Concorde, auf dem während der Französischen Revolution König Ludwig XVI und die Königin Marie Antoinette hingerichtet wurden, ging es zur Pont Alexandre III, die den Qaui d’Orsay mit dem Grand Palais verbindet. Mit Blick auf den Invalidendom, der Seine und dem Eiffelturm ist sie die vielleicht schönste Brücke der Stadt.

Und dann war es endlich soweit – der Höhepunkt unserer Reise: der Eiffelturm! Wir fuhren mit dem Aufzug nach oben und genossen den atemberaubenden Blick über Paris. Die Stadt breitete sich vor uns aus wie ein leuchtendes Gemälde. Wir sahen die Seine, die sich durch die Stadt schlängelt, und die beleuchteten Brücken, die über das Wasser führen Die Nacht war klar und die Lichter wie Sterne am Himmel. Paris lag vor unseren Füßen. Wir machten Selfies, staunten einfach nur oder kämpften mit der Höhenangst. Ganz gleich wie, sicher war es ein Moment, den man nicht so schnell vergisst. Am Ende eines langen Tages verließen wir schließlich den Turm aus Eisen und machten uns auf den Heimweg.

Unsere Klassenfahrt nach Paris war eine unvergessliche Erfahrung voller Lachen und Erstaunen, aber auch das Erfahren von Grenzen. Nicht immer lief alles glatt, denn natürlich kann man eine Rei-se nicht bis ins letzte Detail planen. So war manchmal auch Geduld gefragt. Diskussionen wurden ausgetragen, Ängste mussten überwunden werden und nicht wenige kämpften mit Schmerzen an den Füßen und Gelenken. Aber Freundschaften entstanden oder wurden gefestigt und am Ende – da sind wir uns alle einig – bleibt dieses positive Gefühl etwas gesehen; etwas erlebt zu haben! Paris hat unsere Herzen erobert und wir werden immer mit einem Lächeln an diese wunderbare Reise zurückdenken.

Paris, je t’aime!